Aus der wissenschatlichen, distanziert-rationalen Außen-Betrachtung ist ein Trauma die Reaktion eines in seinen Verarbeitungsmöglichkeiten überforderten Organismus infolge schutzloser Preisgabe des gefährdeten Selbst. Im Erleben der Betroffenen, der Innen-Betrachtung, erscheint ein Trauma anders: hier wird der Abgrund der Existenz erfahren.
Diese Erfahrung gleicht in auffallender Weise dem Existenial der (Daseins-)Angst, wie es die Existenzphilosophie beschrieben hat – es gilt ihr (mit Heidegger) als fundamentalontologischer Befund. Dagegen wurde eingewendet, dass mit diesem Befund keineswegs ein fundamentalontologischer Tatbestand erfasst werde, sondern lediglich die existenzielle Seite einer ganz bestimmten Ontologie: die „Gestimmtheitslage“, die eintrete, wenn mit einem historisch siegreichen, alles umfassenden ontologischen Konzept Gott den Menschen entschwunden sei.
Für diese kulturhistorische Deutung spricht einiges. Horst-Eberhard Richter formulierte sie bereits als Gotteskomplex, Roman Lesmeister reformulierte sie als Gottverlassenheit im Rahmen seiner Analyse des „leeren Selbst“. Man kann aber zugleich – mit guten Gründen – die Frage stellen, ob die traumatische Erfahrung des Nichts bzw. Abgrunds sich nicht doch „in allem Sein verbirgt“.
Im Vortrag werden beide Perspektiven, die ontologische und die kulturhistorische, diskutiert. Die Zuhörer:innen sind eingeladen, das Ergebnis dieser Reflexion in Bezug zur eigenen therapeutischen Erfahrung zu setzen.
Art der Veranstaltung:
Vortrag
Datum / Uhrzeit:
Freitag, 06. Oktober 2023 um 20.00Uhr-22.00Uhr
Ort:
C. G. Jung Institut Berlin
Hauptstraße 19,
10827 Berlin
Anmeldung über (Telefonnummer, E-Mail-Adresse): nicht erforderlich
Info unter info@jung-institut-berlin.de
Weitere Informationen (z.B. Link zu Texten oder Medien im auf den Institutswebsiten):
Die Behandlung von Patienten mit narzisstischen Störungen stellt uns vor große Herausforderungen u.a. hinsichtlich Gegenübertragung und Behandlungs- technik.
Der heutige Vortrag versucht anhand von Fallvignetten des Referenten einen Zugang zu typi- schen Übertragungs-Gegenübertragungskonstellationen in der Anfangsphase der Behandlung von Patienten mit Narzisstischer Persönlichkeitsstörung zu erarbeiten. Ausgangspunkt der Überlegungen ist dabei O. Kernbergs Modell des „Pathologischen Grandiosen Selbst“ mit einer Einordnung narzisstischer Pathologie in die Erscheinungsformen des Grandiosen, Vulnerablen und Malignen Narzissmus.
Schließlich wird der aktuelle Forschungsstand der New Yorker Arbeitsgruppe um O. Kernberg vorgestellt. Sie versucht das ursprünglich für die Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung entwickelte psychoanalytisch-störungsspezifische Konzept der Übertragungsfokussierten Psychotherapie (TFP) auf die Behandlung narzisstischer Störungen zu übertragen. (vgl. Diamond, Kernberg, Stern, Yeomans (2022). „Treating narcissistic pathology with Transfe- rence-Focused Psychotherapy”).
Art der Veranstaltung:
Vortrag
Datum / Uhrzeit:
Freitag, 23. August 2023 um 20.00Uhr-22.00Uhr
Ort:
C. G. Jung Institut Berlin
Hauptstraße 19,
10827 Berlin
Anmeldung über (Telefonnummer, E-Mail-Adresse): nicht erforderlich
Info unter info@jung-institut-berlin.de
Weitere Informationen (z.B. Link zu Texten oder Medien im auf den Institutswebsiten):
Vorlesung/ Vortrag
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Ort der Veranstaltung:
IfP e.V.,
Hauptstraße 19
10829 Berlin
Ich möchte mit Ihnen über die historische Entwicklung des Begriffs vom Subjekt (sog. Subjektkultur) in Verbindung mit Theorien des sozialen Wandels sprechen.
Diskutiert wird eine Auffassung von Kultur, die den prozessualen und autopoietischen Charakter ihrer Entwicklung betont – auch inwieweit psychoanalytisches Denken und Handeln davon betroffen ist.
Auf dem Hintergrund dieser Überlegungen lassen sich Ideen formulieren, wie sich erwünschte kulturell und zivilisatorisch erreichte Entwicklungsstände verstetigen lassen – angesichts des gerade in Europa erlebten Rückfalls in die kriegerische Barbarei.
Weitere Infos zu JIB > Anmeldung per Mail >
Ort der Veranstaltung:
IfP e.V.
Hauptstraße 19
10829 Berlin
Vortrag
Die Theorie und Praxis der psychodynamischen, tiefenpsychologisch fundierten und analytischen Gruppentherapie gewinnen an Bedeutung. Historische wichtige Entwicklungsschritte der analytischen Gruppentherapie, die mit jungianischen Psychotherapeut*Innen in Verbindung stehen, werden gewürdigt. Neben einem Aufsatz von S.H. Foulkes und E. Lewis von 1945 zu einer gemeinsamen und ersten gruppenanalytischen Arbeit, folgen Ausführungen zu Theorien der analytischen Psychologie (das kollektive Unbewusste, Gruppe als Aspekte des Selbst), die die analytische Arbeit mit Patient*Innen in Gruppen verstehen helfen. Der intersubjektive Zugang zum Einzelnen, den zwischen-menschlichen und gruppalen Begegnungen in einem Subjekt-mit-Anderen in Feld und Szene sowie praktische, klinische Implikationen der genannten Konzepte werden diskutiert.
Weitere Infos zu JIB > Anmeldung per Mail >
Ort der Veranstaltung:
IfP e.V.
Hauptstraße 19
10827 Berlin
Ort:
International Psychoanalytic University (IPU),
Haus 3, EG Raum b-03,
Stromstraße 2 – 3,
10555 Berlin
Ort
International Psychoanalytic University (IPU)
Haus 2, 1. OG Raum 01 a
Stromstraße 2 – 3
10555 Berlin
Vorlesung / Vortrag
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Ort der Veranstaltung:
IfP e.V.
Hauptstraße 19
10829 Berlin
Vorlesung / Vortrag
Ort der Veranstaltung:
IfP
Hauptstr. 19
10827 Berlin
Arbeitskreis Analytische Psychologie
Der Arbeitskreis Analytische Psychologie ist die regelmäßige Fortbildungsveranstaltung des C.G.Jung-Instituts Berlin für alle Mitglieder und Ausbildungskandidat*innen. Der AK findet vier mal pro Jahr statt. Gäste sind uns willkommen, wir bitten bei Interesse um eine kurze E-Mail-Mitteilung an den Leiter des AK Dr. Claus Braun
Ort der Veranstaltung:
JIB im IfP
Hauptstr. 19
10827 Berlin