Menschen, die in Psychotherapien Unterstützung suchen, bringen nicht nur eine individuelle, konflikthafte Familien- oder Traumageschichte mit, sondern auch eine individuelle und konflikthafte Geschichte, die auf sozialen Hierarchien und Erfahrungen mit Klasse, Sexismus, Homo- und Transphobie, Rassismus, Ableismus und/oder Antisemitismus beruht. Im Vortrag werde ich der intersektionalen Wirkung von gesellschaftlichen Machtverhältnissen im Unbewussten nachgehen und mit Jean Laplanche ein Modell vorschlagen die Einschreibung gesellschaftlicher Machtverhältnisse im Unbewussten zu konzeptualisieren.
Moderation:
Maria Hummel
Art der Veranstaltung:
Öffentlicher Vortrag
Anmeldung:
nicht erforderlich
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Zertifizierung beantragt. Kostenfrei.
Ort:
Pariser Str. 44, 10707 Berlin Wilmersdorf
Seit einiger Zeit verringern sich in weiten Teilen der Welt die Bindungen an bisher etablierte Parteien, können sich rechtspopulistische Ideologien mit erstaunlicher Leichtigkeit verbreiten und setzt sich zunehmend eine grundlegend rückwärtsgewandte Umstellung der politischen Landschaften durch. Damit drängt sich unweigerlich die Frage auf, was dagegen zu machen ist. Eine angemessene Antwort darauf erfordert ein umfassendes Verständnis dieser Entwicklung, wozu die Psychoanalyse in besonderer Weise ihr Potential erweisen kann, was in dieser Veranstaltung veranschaulicht werden soll.
Moderation:
Christina Lisperoglou
Art der Veranstaltung:
Öffentlicher Vortrag
Anmeldung:
nicht erforderlich
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Ort:
Pariser Str. 44, 10707 Berlin Wilmersdorf
Ausgehend von den Untersuchungen Jeffrey Jensen Arnetts über die »Emerging Adulthood« werden Untersuchungen in Bezug auf das junge Erwachsenenalter vorgestellt, die auf die Vielgestaltigkeit dieser Lebensphase hinweisen. Es besteht ein erhöhtes Krankheitsrisiko für psychische Erkrankungen, so dass junge Erwachsene in den nächsten Jahrzehnten in noch größerer Zahl in den psychotherapeutischen Praxen zu erwarten sind. Psychodynamische Überlegungen machen deutlich, dass die Besonderheiten des jungen Erwachsenenalters eine Umstellung im behandlungstechnischen Vorgehen erfordern.
Moderation:
Thomas Huckert
Art der Veranstaltung:
Öffentlicher Vortrag
Anmeldung:
nicht erforderlich
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Ort:
Pariser Str. 44, 10707 Berlin Wilmersdorf
Die Psychoanalyse hat sich traditionell auf das Zusammenspiel von Macht zwischen mentalen Strukturen und den Trieben, Fantasien und Forderungen des Geistes konzentriert und dabei die Befreiung von der Tyrannei des Über-Ichs gefördert. Allerdings hat die Disziplin oft die Auswirkungen politischer und sozialer Bedingungen auf die Fähigkeit des Analytikers, seine klinische und gesellschaftliche Rolle auszuüben, vernachlässigt. Dieser Vortrag untersucht, wie viel politische Realität die Psychoanalyse ertragen kann, ausgehend von Freuds berühmten Rat an Ferenczi: »Ziehen Sie Ihre Libido vom Vaterlande ab und bringen sie in der Psychoanalyse unter.« Der Autor reflektiert über politische Ereignisse in Israel und analysiert die Schnittstellen zwischen psychoanalytischer Ethik, demokratischen Werten und der Fähigkeit zum freien Denken. Der Vortrag argumentiert, dass eine funktionierende Demokratie nicht nur für das gesellschaftliche Wohl unerlässlich ist, sondern auch für den analytischen Prozess selbst, da Angriffe auf die Demokratie Angriffe auf das Denken und die Wahrheit widerspiegeln. Die Untersuchung schließt mit der These, dass Psychoanalyse und demokratische Prinzipien voneinander abhängige Projekte sind, die gegenseitige Unterstützung und Verteidigung erfordern.
Moderation:
Anna-Lena Solty
Art der Veranstaltung:
Öffentlicher Vortrag
Anmeldung:
nicht erforderlich
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Ort:
Pariser Str. 44, 10707 Berlin Wilmersdorf
Ein Bestimmungsstück der durch kapitalistische Markt- und Machtmechanismen getriebenen westlichen Moderne ist die Hoffnung, dass zukünftig alles besser wird. Der Imperativ der Optimierung bringt Scham hervor, die als Leitaffekt im Spiel der Generationen gelten kann. Als Denkbarriere kann Scham Groll, Zorn, Neid, als Lösungskatalysator kann sie Schuld-, Trauer- und Verzeihensprozesse befördern. Vor dem Hintergrund multipler Krisen und in einer immer älter werdenden Gesellschaft kann sie das Einfallstor für selbstreflexive Prozesse, Anerkennung von Endlichkeit und Übernahme generativer Verantwortung sein.Moderation:
Katrin Münch
Art der Veranstaltung:
Öffentlicher Vortrag
Anmeldung:
nicht erforderlich
Zertifizierung beantragt. Kostenfrei.
Ort:
Pariser Str. 44, 10707 Berlin Wilmersdorf
Narzisstische Spaltungs-, Projektions- und Verleugnungsprozesse werden häufig in Zusammenhang mit der Migration aktiv, sowohl beim einzelnen Menschen mit Migrationserfahrungen wie auch auf gesellschaftlicher Ebene. In beiden Fällen spielen abgewehrte Scham- und Schuldgefühle eine entscheidende Rolle. Anhand eines Fallbeispiels zeige ich, wie die psychoanalytische Arbeit mit Trauer und Verlust zu einer besseren inneren und äußeren Integration führen kann. Es folgen einige Überlegungen zur aktuellen Bedeutung des „Narzissmus der kleinen Unterschiede“ auf gesellschaftlicher Ebene.
Moderation:
Flipo Seilern
Art der Veranstaltung:
Öffentlicher Vortrag
Anmeldung:
nicht erforderlich
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Ort:
Pariser Str. 44, 10707 Berlin Wilmersdorf